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Luftverschmutzung

Ein Kohlekraftwerk mit Umweltverschmutzung und Strommasten im Hintergrund. © iStock | acilo

Im Rahmen des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes gilt dem mittleren und östlichen Erzgebirge besonderes Interesse. Aufgrund seiner Lage ist das Erzgebirge seit Jahrzehnten höheren Schadstoffbelastungen ausgesetzt. Dabei führen insbesondere Luftverunreinigungen mit hoher Geruchsintensität zeitweise zu Ängsten in der Bevölkerung. Daher wird in dieser Region zum einen die Luftqualität besonders aufmerksam überwacht, zum anderen wurden in sogenannten Beobachtungspraxen (ausgewählte ärztliche und kinderärztliche Praxen) Befunde, die mit Umweltbelastungen assoziiert werden können, erfasst und epidemiologisch ausgewertet. Eine Häufung entsprechender Befunde in zeitlichem Zusammenhang mit den geruchsintensiven Luftbelastungen konnte nicht festgestellt werden.

Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub

Staub ist überall vorhanden und kann nicht »entfernt« werden. Die Konzentration an Feinstaub in der Außenluft ist in den letzten Jahren durch vielfältige emissionsmindernde Maßnahmen stark gesunken.

Wichtig ist es aber, die nachweislich stärker gesundheitsschädlichen Anteile (Fein- und »Feinst«-staub) vorsorglich so gering wie möglich zu halten, denn für Feinstaub gilt: Es gibt keine Wirkungsschwelle unterhalb der keine Gesundheitsbeeinträchtigung angenommen werden kann, das heißt je geringer die Konzentration von Feinstaub in der Luft, desto geringer die Auswirkungen auf die Gesundheit.

Mit Feinstaub (PM10) werden die Staubpartikel bezeichnet, die kleiner als 10 Mikrometer (= 1 Hundertstel Millimeter) im Durchmesser sind.

Je nach Größe der Partikel gelangt Feinstaub in den Atemtrakt oder bis in die Lungenbläschen, wo er Entzündungsreaktionen hervorrufen kann. Besonders kleine Staubpartikel (Durchmesser 0,1 Mikrometer und darunter, zum Beispiel aus Rußemissionen von Dieselmotoren) können die Schranke zum Blutkreislauf überwinden und über diesen Weg zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen (der genaue Wirkmechanismus ist hier noch nicht bekannt). Es gibt auch Hinweise auf einen Beitrag bestimmter Feinstaubanteile zum Krebsrisiko. Bei diesem Punkt spielt möglicherweise die chemische Zusammensetzung des Staubs eine größere Rolle. Risikogruppen (zum Beispiel Kinder, Asthmatiker) reagieren empfindlicher auf Feinstäube als andere Bevölkerungsgruppen.

Bodennahes Ozon

Im Gegensatz zum Ozon in der Stratosphäre (oberhalb von 15 km), das vor schädlicher UV-Strahlung schützt, können hohe Konzentrationen von Ozon in Bodennähe zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Ozon wirkt als Reizgas vor allem auf Atemwege und Augen. Hustenreiz, eingeschränkte Lungenfunktion oder Kopfschmerzen sind die häufigsten Auswirkungen.
Zwar reagieren die Menschen sehr unterschiedlich auf erhöhte Ozonbelastung, aber einige Zusammenhänge gelten allgemein:

  • Wer sich körperlich anstrengt, atmet mehr und tiefer und nimmt entsprechend mehr Ozon auf. Deshalb ist bei erhöhten Ozonwerten Vorsicht geboten bei starker körperlicher Belastung.
  • Kleinkinder haben – bezogen auf ihr Körpergewicht – einen höheren Sauerstoffbedarf als Erwachsene und sind daher gefährdeter.
  • Etwa 10-15 Prozent der Bevölkerung reagiert besonders stark auf Ozon, ohne dass diese Gruppe einheitliche Merkmale aufweist.

Ozonwerte können im Messnetz des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) eingesehen werden.

Das LfULG informiert bei Überschreitung der Informationsschwelle die Medien (Rundfunk, Presse) zur Unterrichtung der Bevölkerung.

Was sind »erhöhte« Ozonwerte?

Zum Schutz der menschlichen Gesundheit sollen auf Dauer 120 mg/m3 (mg = Mikrogramm = ein Millionstel Gramm; 8-Stunden-Mittelwert) nicht überschritten werden. Besonders empfindliche Menschen können bereits ab Werten von etwa 100 mg /m3 auf Ozon reagieren.

Deutlich erhöht ist der Ozonwert der Luft ab 180 mg /m3 (1-Stunden-Mittelwert), dann muss die Bevölkerung informiert werden, damit sich empfindliche Bevölkerungsgruppen der Situation entsprechend verhalten können (zum Beispiel durch Vermeidung starker körperlicher Belastung).

Sind sogar 240 mg /m3 (1-Stunden-Mittelwert) überschritten, besteht eine Gefahr für die menschliche Gesundheit und es müssen von Regierungsseite Maßnahmen ergriffen werden (zum Beispiel Fahrverbote). Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie informiert bei Überschreitung der Informationsschwelle die Medien (Rundfunk, Presse) zur Unterrichtung der Bevölkerung.

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