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Daten und Fakten

Ausgehend vom Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) 2021 lebten in Sachsen in der Altersgruppe 15 bis 64 Jahre etwa:

  • 527.000 Raucherinnen und Raucher bezogen auf die letzten 30 Tage
  • 1.884.000 Personen, die in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumierten
  • 153.000 Personen, die in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumierten,Cannabiskonsumenten bezogen auf die letzten 12 Monate
  • 27.000 Personen, die in den letzten 12 Monaten Stimulanzenien konsumierten 

Bezogen auf die letzten 12 Monate hatten:

  • 420.000 Personen einen problematischen Alkoholkonsum
  • 126.000 Personen einen problematischen Tabakkonsum
  • 41.000 Personen einen problematischen Tabakkonsum

Tabak

In Sachsen kann man anhand von Hochrechnungen mit Daten des ESA 2021 davon ausgehen, dass unter den 15- bis 64-jährigen Befragten in den letzten 30 Tagen vor Befragung (30-Tage-Prävalenz) ca. 27,9 % der Männer und 15,1 % der Frauen rauchten. Ein problematischer Tabakkonsum zeigt sich bei 5,2 % der Befragten, wobei diese bei Männern (7,0 %) häufiger vorliegt, als bei Frauen (3,3 %). In der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen gaben 6,8 % an geraucht zu haben (30-Tage-Prävalenz). Hinweise auf einen problematischen Tabakkonsum, bezogen auf die letzten 12 Monate, lagen bei 1,3 % der 15- bis 17- Jährigen vor.

Eine E-Zigarette haben schon einmal 15,2 % der Erwachsenen in ihrem Leben probiert (Männer: 19,6 %, Frauen: 10,5 %). Die 30-Tage-Prävalenz lag hier bei 4,8 % der Männer und 2,6 % der Frauen. Unter den Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren gaben 20,1 % an, jemals E-Zigaretten konsumiert zu haben. Hier lag die 30-Tage-Prävalenz bei 6,5 %.

Im zeitlichen Verlauf kann im Vergleich zum Jahr 2009 bei den Männern (18- bis 59-Jährige) ein Rückgang der Prävalenz des Rauchens festgestellt werden (2009: 36,5 %, 2021: 24,5 %). Frauen rauchten im Vergleich zu Männern weniger (2009: 23,3 %, 2021: 15 %).

Alkohol

Von allen Befragten (18 bis 64 Jahre) gaben 75,9 % an, in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert zu haben. Der Anteil der Männer war dabei höher (80,5 %) als der Anteil der Frauen (70,9 %). Bei Jugendlichen betrug der Anteil der Alkoholkonsumierenden (30-Tage-Prävalenz) 42,4 %. Unter den in den letzten 30 Tagen alkoholkonsumierenden 15- bis 17-Jährigen gaben 7,8 % an, riskant konsumiert, d. h. durchschnittlich täglich mehr als 12 g (Frauen) bzw. 24 g (Männer) Reinalkohol konsumiert zu haben.

Episodisches Rauschtrinken, d. h. 5 oder mehr alkoholische Getränke an einem Tag, innerhalb der letzten 30 Tage wurde für 40,1% der Männer und 13,1 % der Frauen identifiziert.  Episodisches Rauschtrinken berichteten 26,9% der alkoholkonsumierenden 15- bis 17-Jährigen (30-Tage-Prävalenz).

Hinweise auf einen problematischen Alkoholkonsum wurden bei 17,3 % der befragten Personen in der 15- bis 64-jährigen Bevölkerung identifiziert (15- bis 17-Jährige: 8,5 %).

Der Trend des Anteils der Alkoholkonsumierenden in der 18- bis 59-jährigen sächsischen Bevölkerung ist seit 2009 relativ stabil mit leichten Schwankungen (2009: 85,0 % Männer, 76,9 % Frauen; 2021: 83,1 % Männer, 72,8 % Frauen).

 

Cannabis

Bei Cannabis lag die Prävalenz bei 6,9 % (Männer: 8,4 %, Frauen: 5,3 %). Für 0,5 % der befragten dieser Altersgruppe konnten Hinweise auf eine Cannabisabhängigkeit festgestellt werden. Im langfristigen Vergleich zu den 1990er bzw. frühen 2000er Jahren zeigte sich sowohl bei Männern als auch Frauen ein signifikanter Anstieg der Konsumprävalenz von Cannabis (Trends der 18- bis 59-Jährigen). 12,5 % der 15- bis 17- jährigen Befragten gaben an, Cannabis in den letzten 12 Monaten konsumiert zu haben. Bei 2,2 % der 15- bis 17-Jährigen lagen Hinweise auf eine Cannabisabhängigkeit bezogen auf die letzten 12 Monat vor.

Medikamente

Von einem Medikamentenmissbrauch gemäß ICD-10 wird gesprochen, wenn eine Substanz nicht mehr bestimmungsgemäß eingenommen und der Konsum trotz psychischer, körperlicher oder sozialer Folgeschäden fortgesetzt wird. Ein problematischer Medikamentenmissbrauch zeigte sich bei 6,4 % der 15- bis 64-jährigen sächsischen Bevölkerung (12-Monats-Prävalenz).Der Anteil der Männer war dabei höher (6,8 %) als der Anteil der Frauen (5,9 %). Der Anteil der Männer und Frauen, die mindestens wöchentlich Schmerzmittel eingenommen haben, zeigte in den Jahren 2009 bis 2015 ähnliche Verläufe. Ab 2015 ist der Anteil insgesamt, jedoch besonders deutlich bei Männern zurückgegangen (2015: 32,3 %, 2021: 18,4 %). Seit dem Jahr 2018 ist die Prävalenz des mindestens wöchentlichen Gebrauchs unter Frauen höher als unter Männern.

In der Altersgruppe der 15- bis 17- Jährigen wurde von 34,5 % der Befragten angegeben, dass in den letzten 30 Tagen vor der Befragung irgendein Medikament eingenommen wurde. Hinweise auf einen problematischen Konsum von Medikamenten bezogen auf die letzten 12 Monate zeigten 3,6 % der 15- bis 17-jährigen Befragten. Cannabis (ANMERKUNG: Bitte selbe Schriftart und Größe wie Alkohol, Tabak, Medikamente)

In Sachsen gaben 6,3 % der Befragten (15 bis 64 Jahre) an, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben (Männer: 8,0 %, Frauen: 4,5 %). Jemals in ihrem Leben Cannabis konsumiert zu haben, berichteten 29,6 % der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren. Der Anteil der Personen mit problematischem Cannabiskonsum lag bei 1,7 % (15- bis 64-Jährige). Im langfristigen Vergleich zeigt sich für die Jahre 2009 bis 2021 ein steigender Trend des Cannabiskonsums in der sächsischen Bevölkerung (12-Monats-Prävalenz: 2009: 4,7 % der Männer, 3,8 % der Frauen; 2021: 9,5 % der Männer, 5,3 % der Frauen). Bei 2,9 % der 15- bis 17-Jährigen lagen Hinweise auf einen problematischen Cannabiskonsum bezogen auf die letzten 12 Monate vor.

Illegale Drogen

In Sachsen haben 7,5 Prozent der 18- bis 64-Jährigen in den letzten 12 Monaten eine illegale Droge konsumiert. Unter den 15- bis 17-Jährigen gaben 13,3 % an, in diesem Zeitraum irgendeine Droge konsumiert zu haben.

Methamphetamin

Landesweit berichteten 2,3 % der befragten Erwachsenen (Männer: 2,5 %, Frauen: 2,0 %), schon einmal Methamphetamin konsumiert zu haben. Bezogen auf die letzten 12 Monate lag die Prävalenz bei Männern und Frauen jeweils bei 0,4 %.

NPS – Neue Psychoaktive Substanzen

Erfahrungen mit neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) hatten insgesamt 2.4 % der befragten Erwachsenen (Männer: 2,8 %, Frauen: 2,1 %). In den letzten 12 Monaten hatten 1,0 % der Männer und 0,9 % der Frauen solche Substanzen konsumiert. Bei den 15- bis 17-jährigen Befragten gaben 4,2 % an, neue psychoaktive Substanzen in den letzten 12 Monaten konsumiert zu haben.

Glücksspielverhalten

79,9 % der Männer gaben laut einem im Jahr 2020 erschienenen Forschungsbericht der BZgA an, in ihrem Leben schon einmal ein Glücksspiel gespielt haben, sog. Lebenszeitprävalenz. Demgegenüber verfügen 70, 7 % der Frauen über Glücksspielerfahrung. Dieser Geschlechtsunterschied ist in nahezu allen Altersgruppen festzustellen. Mit 86,4 % ist die Lebenszeitprävalenz beim Spielen von Lotterien am höchsten. Für Automaten- und Casinospielen lag diese bei 30,0 %. Bei diesen Spielen zeigt sich der signifikante Geschlechtsunterschied zwischen Männern und Frauen am deutlichsten (15,9 Prozentpunkte). Bezüglich der Sportwetten lag die Lebenszeitprävalenz bei 10,0 % der Bevölkerung. Im Zeitraum 2007 bis 2017 ist die Lebenszeitprävalenz des Glücksspielens zurückgegangen. Seither ist diese (bis 2019) nicht weiter gesunken.[1]

Nach einer im Jahr 2021 durchgeführten Bevölkerungsbefragung liegen nach den Kriterien des DSM-5 bei 2,3% der deutschen Bevölkerung im Alter von 18–70 Jahren Hinweise für eine »Störung durch Glücksspielen« vor. Der Bevölkerungsanteil mit einer leichten Störung liegt bei 1,1%, der mit einer mittleren Störung bei 0,7% und der mit einer schweren Störung bei 0,5%.[2]

Ausweislich dieser Befragung sind 92% der Stichprobe Nicht-Spielerinnen und -spieler oder.spielen in unproblematischer Weise. Unter Zugrundelegung der DSM-5-Kriterien ist bei 5,7% der Befragten von einem riskanten Spielverhalten auszugehen. Bei der Prävalenz der Glücksspielstörungen ergeben sich ebenso wie bei der Lebenszeitprävalenz von Glückspiel ebenso Geschlechtsunterschiede. Unter Männern treten Glücksspielstörungen mit insgesamt 3,5% deutlich häufiger auf als unter Frauen (1,1%). Bei 1,7 % der Jugendlichen im Alter von 16–17 Jahren zeigt sich nach dem Screening der glücksspielbezogenen Probleme bei Minderjährigen (nach »DSM-IV-Multiple Response-Adapted for Juveniles (DSM-IV-MR-J)« ein problematisches Spielverhalten, wobei 2,1% der männlichen und 1,3% der weiblichen Jugendlichen betroffen sind.[3]

Internet- und Computerspielnutzung

Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren gaben an im Durchschnitt 22,8 Stunden pro Woche mit Computerspielen und dem Internet zu verbringen. Die 18- bis 25-Jährigen haben sich im Durchschnitt 23,6 Stunden mit Computerspielen und dem Internet aufgehalten. Bei 7,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen ist gemäß der Compulsive Internet Use Scale (CIUS) von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung auszugehen. Weibliche Jugendliche (8,6 Prozent) waren häufiger betroffen als männliche Jugendliche (6,7 Prozent). Der Anteil der 18- bis 25-Jährigen mit einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung betrug 4,1 Prozent, wobei auch hier junge Frauen mit einem Anteil von 5,1 % häufiger betroffen sind als junge Männer (3,2 %). Die Verbreitung von computerspiel- und internetbezogener Störungen (nach CIUS) war bei den 12- bis 17-Jährigen höher als bei den 18- bis 25-Jährigen.

Die Verbreitung computerspiel- und internetbezogener Störungen hat sich unter 12- bis 17-Jährigen von 2011 bis 2019 erhöht. Bei Jungen ist der Anteil von 3,0 Prozent (2011) auf 6,7 Prozent (2019) angestiegen; bei Mädchen von 3,3 Prozent (2011) auf 8,6 Prozent (2019). Ein ähnlicher Trend ergibt sich für die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen.  Bei jungen Männern stieg der Anteil von 2,0 Prozent (2011) auf 3,2 Prozent (2019). Bei jungen Frauen ist der Anstieg von 2,1 Prozent im Jahr 2011 auf 5,1 Prozent im Jahr 2019 noch deutlicher zu erkennen.[4]

[1] Banz, M. (2019). GLÜCKSSPIELVERHALTEN UND GLÜCKSSPIELSUCHT IN DEUTSCHLAND. Ergebnisse des Surveys 2019 und Trends. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. doi: 10.17623/BZGA:225-GS-SY19-1.0

[2] Buth, S.; Meyer, G.; Kalke, J. (2022): Glücksspielteilnahme und glücksspielbezogene Probleme in der Bevölkerung – Ergebnisse des Glücksspiel-Survey 2021. Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD), Hamburg

[3] ebenda

[4] https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/pressemitteilungen/daten_und_fakten/BZgA_Info-Blatt_DAS2019_Teilband_Computer_Internet_201215.pdf, abgerufen am 08.08.2022

Weiterführende Informationen

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